Produktion+Kamera: Muhamed Osmančević // Ton: Tina Kruggel, Muhamed Osmančević // Set-Assistant: Marlon Middeke, Nella-Larissa Witsch
Die erste Begegnung zwischen mir und dem späteren ‚Protagonisten‘ Vojislav fand ca. zwei Jahre vor dem Dreh statt, in einem bosnischen Dorf, fünf Minuten von seiner Hütte (also dem späteren Schauplatz) entfernt. Ich weiß bis heute nicht ob diese Begegnung ein glücklicher Zufall oder eher eine schicksalshafte Fügung war. Knapp ein Jahr später entdeckte ich (wieder durch Glück/Schicksal) die abseits des Dorfes gelegene Hütte, in der Vojislav wohnte. Wiederum ein Jahr später hatte sich der Gedanke endgültig verfestigt, über Vojislav und seine Lebensumstände eine Art experimentelles Portrait zu realisieren. Mehrere Faktoren erweckten mein Interesse, seine ‚entschleunigte‘ Art zu Leben zu dokumentieren, mit der Rahmenhandlung habe ich versucht, mich von Gattungskonventionen des Portraits zu lösen und die Thematik auf eine gleichzeitig persönlichere und allgemeinere Ebene zu transportieren.
Der fertige Film kann als Kritik gegen das kapitalistische System und den daraus resultierenden Lifestyle des sogenannten ‚globalen Nordens‘ gesehen werden. Anders formuliert stellt er die Frage nach einem ‚natürlichen‘ Leben und sensibilisiert für diese Thematik. Das Thema ‚Zeit‘, dass sich in Vojo auf inhaltlicher Ebene vor allem in der (im Gegensatz zu unserem Alltagserleben) extrem entschleunigten, sich der Zeit als Lebenstaktgeber entziehenden, isolierten Art der Lebensgestaltung offenbart, hat auch auf strukturell/konzeptueller Ebene des Films sowie in mehreren zentralen Symbolen eine Entsprechung.
Produktion+Kamera: Muhamed Osmančević // Ton: Marlon Middeke, Tina Kruggel, Muhamed Osmančević // Set-Assistant: Haris Osmančević